Besonders gut ist für die Umsetzung des entdeckenden Lernens und des rhythmischen Unterrichtens der sogenannte „Hauptunterricht“ geeignet.
Mit diesem Unterricht im Umfang einer Doppelstunde beginnt in allen Klassenstufen der Schultag in unserer Schule.
Für mehrere Wochen wird im Hauptunterricht jeden Tag das gleiche Fach unterrichtet. Eine solche Unterrichtseinheit nennen wir eine „Epoche“. Das bietet sich für alle Fächer an, in denen größere, in sich abgeschlossene Themenkomplexe behandelt werden können und andererseits ein ganzjähriges, kontinuierliches Üben nicht erforderlich ist oder – wie in Deutsch und Mathematik – in zusätzlichen Fachstunden ermöglicht wird. Der Hauptunterricht bietet die Möglichkeit zu vertiefenden, auf mehrere Tage hin angelegten Lernwegen. Er ermöglicht einen ruhigen Atem, in dem emotionale Anregung mit konzentriertem Nachdenken, bewegtes Gespräch mit ruhiger Arbeit, intensive fachliche Arbeit mit „rhythmisch“ belebenden Elementen, z.B. einer gemeinsamen Rezitation oder Bewegungsübung wechseln. Insbesondere aber ermöglicht der Hauptunterricht es, die Lernprozesse von einem Tag zum nächsten so anzulegen, dass die Verarbeitung des im Unterricht erlebten im nächtlichen Schlaf mit bedacht und genutzt wird. So erweist es sich als besonders fruchtbar, wenn der einzelne Unterricht nicht mit einer definitionsmäßigen Ergebnissicherung abgeschlossen wird, sondern Fragen anregt, die die Schülerinnen und Schüler über Nacht in sich bewegen. Nicht selten wird dann der begriffliche Abschluss eines Denkweges im Unterrichtsgespräch am folgenden Tag ‚wie von selbst’ gefunden.