Wörterbuch

Waldorfisch : Deutsch

Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe

erziehen und in Freiheit entlassen.

Rudolf Steiner

Sie sind mit dem Deutschen bestens vertraut, verstehen im Waldorfkosmos trotzdem nur die Hälfte? Das Waldorfwörterbuch schafft hier endlich Abhilfe!

An unseren Schulen gibt es viele Ausdrücke, die im normalen Sprachgebrauch nicht vorkommen oder eine andere Bedeutung haben. Das stellt Eltern in der Schulgemeinschaft häufig vor Verständnisprobleme. Die sehr verkürzten Definitionen dieses Wörterbuchs können etliche komplexe Gedanken und Theorien, die in der Menschenkunde Rudolf Steiners eine differenzierte Betrachtung benötigen, nur anreißen. Eine vertiefende weitere Lektüre - entnommen aus der Erziehungskunst von Daniela von Pfuhlstein lohnt sich!


A B C D E F G H I J K L M O P R S T U V W Z

Adventsgärtlein

Dieses Ritual stammt aus dem Waldorfkindergarten, wird aber auch teilweise in den unteren Klassenstufen während der Adventszeit durchgeführt. In einem ziemlich dunklen Raum ist eine Spirale aus Tannengrün am Boden gelegt, in der Mitte steht eine höher gestellte Kerze. Einzeln bekommt jedes Kind einen Apfel, in dem eine kleine Kerze steckt. Das Kind geht der Spirale entlang bis zum Kerzenlicht im Zentrum. Es entzündet dort vorsichtig seine Kerze, welche es dann, auf dem Rückweg aus der Spirale heraus, auf den nächsten freien Platz stellt. Symbolisiert wird mit diesem Ritual der adventliche Weg durch die Dunkelheit zum Licht. Für die Kinder stellt es teilweise eine große Herausforderung dar, sich in der Spirale zu orientieren. Während des Rituals sind alle Teilnehmenden ganz still. Häufig spielt eine Person ein ruhiges Instrument, wie etwa die Leier.


Anthroposophie

Anthroposophie (vom Griechischen: „Weisheit vom Menschen“) ist in den Worten ihres Begründers, Rudolf Steiner, „…eine wissenschaftliche Erforschung der geistigen Welt, welche die Einseitigkeiten einer bloßen Natur-Erkenntnis ebenso wie diejenigen der gewöhnlichen Mystik durchschaut, und die, bevor sie den Versuch macht, in die übersinnliche Welt einzudringen, in der erkennenden Seele erst die im gewöhnlichen Bewusstsein und in der gewöhnlichen Wissenschaft noch nicht tätigen Kräfte entwickelt, welche ein solches Eindringen ermöglichen.“ An den Waldorfschulen wird Anthroposophie nicht gelehrt, es wird jedoch gewünscht, dass die Lehrkräfte ein Interesse an der Anthroposophie mitbringen, wenn sie an Waldorfschulen kommen.


Aquarellieren

Regelmäßig malen die Kinder der Unter- und Mittelstufe an Waldorfschulen mit Aquarellfarben. Meist in der Nass-in-Nass-Technik, wobei das Aquarellpapier mit einem nassen Schwamm auf ein Malbrett gezogen wird. Auf das feuchte Papier werden die flüssigen Farben mit einem Pinsel aufgetragen. Das getrocknete Bild lässt sich einfach vom Malbrett abziehen. Durch das Aquarellmalen und die Mischtechnik lernen die Schüler die Primär- und Sekundärfarben kennen. Um sich auf die Qualitäten der Farben konzentrieren zu können, und um die Fantasie der Kinder anzuregen, kann die Lehrkraft auch Farbgeschichten als Thema für nicht-gegenständliche Kunstwerke erzählen.

Ätherleib

Der Äther- oder Lebensleib, wie ihn Rudolf Steiner in der Menschenkunde beschreibt, steht für das Lebendige im Menschen. Auch Tiere und Pflanzen besitzen einen Ätherleib. Dieser belebt den physischen Körper und sorgt dafür, dass alle lebenswichtigen Funktionen aufrecht erhalten werden.


Astralleib

Der Astralleib, ein Begriff aus dem Griechischen, der wörtlich "Sternenleib" bedeutet, ist der Träger aller Empfindungen wie Schmerz und Leidenschaft. Rudolf Steiner bezeichnet ihn auch als den Seelenleib. Auch Tiere besitzen einen Astralleib.


Anthropoi

Im Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e. V. sind Einrichtungen vereint, in denen Menschen mit geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung leben, lernen und arbeiten. Dazu zählen auch rund 50 Schulen, die Mitglied im Bund der Freien Waldorfschulen sind und heilpädagogisch tätig sind, also speziell für Menschen mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen.


Altersspezifische Pädagogik

Die Entwicklung des Kindes wird in siebenjährige Phasen gegliedert (Jahrsiebte), wobei jedes Jahrsiebt spezifische pädagogische Ansätze und Lerninhalte erfordert.


Basar

An vielen Waldorfschulen wird regelmäßig ein großer Markt veranstaltet, an dem oft die gesamte Schulgemeinschaft beteiligt ist. Es gibt Frühjahrs-, Herbst-, Advents- oder Winterbasare, bei denen selbstgemachte Waren verkauft werden, es Essen und Getränke gibt, sowie Spiele für die Kinder, Musikdarbietungen, Puppentheater und vieles mehr. Häufig stellt jede Klasse ihr eigenes Sortiment her, das dann zum Verkauf angeboten wird. Das Programm und die angebotenen Waren sind dabei stets der Jahreszeit entsprechend gestaltet.


Bienenwachs

Durch die Wärme der Hände wird die zunächst feste Konsistenz des Bienenwachses weich und geschmeidig, sodass es sich gut formen lässt. Das Knetbienenwachs ist aufgrund des hohen Bienenwachsanteils durchscheinend und leuchtend. Besonders in der Unterstufe wird Bienenwachs zum Plastizieren verwendet.


Bothmergymnastik

Diese Bewegungskunst wurde von Fritz Graf von Bothmer in Zusammenarbeit mit Rudolf Steiner an der ersten Freien Waldorfschule (heute Freie Waldorfschule Uhlandshöhe) in Stuttgart entwickelt. Die nach ihm benannte Gymnastik umfasst eine Reihe von Bewegungsabfolgen, die auf die verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes abgestimmt sind. Die Bothmer-Gymnastik arbeitet mit den Kräften des Raumes: Die Übenden lernen, die Entfaltung ihrer Bewegung im Raum zu beobachten, zu steuern und weiterzuentwickeln – ausgehend von der Architektur der menschlichen Gestalt.


Bundeselternkonferenz (BuElKo)

Die BuElKo repräsentiert die Eltern der Waldorfschulgemeinschaft. Je zwei Eltern der jeweiligen Landeselternräte werden zur Bundeskonferenz entsendet, die auch den Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen (BdFWS) berät. Sie sind aktiv in verschiedenen Organen des BdFWS tätig, beispielsweise im Beirat der Erziehungskunst.


Bundeselternratstagung (BERT)

Einmal im Jahr treffen sich Eltern aller Waldorfschulen, die zur BERT eingeladen sind. Derzeit arbeitet dieses Gremium an einer neuen Bezeichnung, um allen Gruppen – Schüler:innen, Eltern, Erzieher:innen und Lehrer:innen auf Bundesebene – gerecht zu werden. Die neue Bezeichnung lautet daher: B’SEELT.


Bund der Freien Waldorfschulen

Die deutschen Waldorfschulen schlossen sich während der Bedrohung durch den Nationalsozialismus 1933 und erneut 1949 zum Bund der Freien Waldorfschulen e. V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammen. Heute gehören rund 250 Waldorfschulen sowie alle Ausbildungsstätten für Waldorfpädagogik in Deutschland dem Bund an. Das oberste Ziel des BdFWS ist es, die „Erziehung zur Freiheit“ weltweit aktiv zu vertreten und zu verteidigen. Er unterstützt die freien Partnereinrichtungen dabei, dieses Ziel praktisch umzusetzen. Der Bund ist eine föderative Vereinigung, die die Autonomie der einzelnen Waldorfschulen wahrt, jedoch gemeinsame Aufgaben und Interessen wie Lehrer:innen-Gewinnung, Öffentlichkeitsarbeit und Forschung übernimmt.


Biologisch-Dynamisch

Der biologisch-dynamische Landbau (Demeter) basiert auf den Lehren von Rudolf Steiner. Aufgrund seines lebendigen Kreislaufs gilt die Demeterlandwirtschaft als eine der nachhaltigsten Formen der Landbewirtschaftung. Demeter ist mittlerweile eine internationale Bio-Marke, die in 38 Ländern weltweit Anwendung findet. Auch die Gärten der Waldorfschulen, in denen der Gartenbauunterricht stattfindet, werden nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft gepflegt.


Blumenbogen

Bei der Einschulungsfeier in vielen Waldorfschulen durchschreiten die Kinder einen geschmückten Bogen, symbolisch den Schritt von den Eltern weg und hin zur Klassenlehrkraft. Es ist ein bedeutender Moment, der den Eintritt in das Schulleben markiert.


Bewegungskunst

Bothmer-Gymnastik und Eurythmie werden an Waldorfschulen als Fächer der Bewegungskunst betrachtet, die die Koordination, Konzentration und Kreativität der Schüler:innen fördern.


Christgeburtsspiel

Im Christgeburtsspiel, einem der Oberuferer Weihnachtsspiele, wird die Weihnachtsgeschichte erzählt. Das Singspiel wird von schauspielenden Sänger:innen eingerahmt, die zwischen den Akten das Publikum begrüßen und immer wieder Weihnachtslieder singen. Das Stück stellt die beiden Extreme der Handlung eindrucksvoll dar: einerseits die ablehnende Haltung der Wirte, bei denen Maria und Josef keine Unterkunft finden, und andererseits die herzliche Anteilnahme der Hirt:innen, die das Jesuskind in ihrer Verschiedenartigkeit willkommen heißen.


Choleriker:in

Eines der vier Temperamente. Die Waldorfpädagogik regt an, dass die Temperamente als ein Gesichtspunkt der Kinderwahrnehmung insgesamt berücksichtigt wird. Allgemein werden dem cholerischen Temperament folgende Eigenschaften zugeschrieben: willensstark und voller Energie, mutig und unerschrocken. Choleriker:innen gelten als resolute, dynamische Persönlichkeiten, die Initiative ergreifen und auffallendes Durchhaltevermögen, Begeisterungsfähigkeit und Pünktlichkeit haben.


Camphill Einrichtungen

Die heute weltweit bestehenden Einrichtungen gehen auf die erste Lebensgemeinschaft zurück, die 1939 von Karl König im schottischen Exil gegründet wurde. Dort werden Menschen mit Beeinträchtigungen – sei es geistig, seelisch oder körperlich – auf Grundlage der Heilpädagogik betreut. In der Regel leben Menschen mit Behinderungen in dorfähnlichen Gemeinschaften zusammen mit den Familien ihrer Betreuer:innen. Heute gibt es weltweit über hundert Camphill-Gemeinschaften in mehr als zwanzig Ländern, verteilt über Europa, Nordamerika, Asien und Afrika.


Christengemeinschaft

Eine selbstständige christliche Religionsgemeinschaft, die der Anthroposophie nahesteht. Sie wurde 1922 gegründet. An den Waldorfschulen wird üblicherweise der Religionsunterricht der Christengemeinschaft neben den konfessionellen Unterrichten und dem Freien Religionsunterricht angeboten.


Dreigliederung des Menschen

Auf mehreren Ebenen findet sich in der Waldorfpädagogik die Dreiheit des Menschen: Der Mensch besteht aus Leib, Seele und Geist. Im menschlichen Körper gibt es den Nerven-Sinnesbereich (Kopf), den rhythmischen Bereich (Rumpf) und das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (Verdauung, Arme, Beine). Verbunden damit sind die Lebensäußerungen Denken (Kopf), Fühlen (rhythmisches System) und Wollen (Gliedmaßen). Diese Zusammenhänge sind in der Betrachtung von Kindern und Jugendlichen besonders interessant.

Rudolf Steiners Spruch zur Dreigliederung des Menschen:

Ecce homo:

In dem Herzen webet Fühlen,

In dem Haupte leuchtet Denken,

In den Gliedern kraftet Wollen.

Webendes Leuchten,

Kraftendes Weben,

Leuchtendes Kraften:

Das ist – der Mensch.


Dreikönigsspiel

Das letzte des Oberuferer Weihnachstsspiels erzählt die Geburtsgeschichte, den Besuch der Heiligen Drei Könige und den von König Herodes befohlenen Kindesmord, dem Maria, Joseph und Jesus nur knapp durch die Flucht nach Ägypten entgehen.

Epochenheft

Im Verlauf des Epochenunterrichts schreiben die Schüler unter Anleitung der Lehrkraft ihr eigenes Schulbuch, das sogenannte Epochenheft. Auf diese Weise wiederholen sie den Lernstoff und haben die Möglichkeit, ihre Notizen aus dem Unterricht zu überarbeiten. Oft sind die Hefte mit viel Liebe zum Detail verziert und kunstvoll illustriert.


Epochenunterricht

Fächer werden in Blöcken von mehreren Wochen (Epochen) unterrichtet. Dadurch tauchen die Schüler*innen tief in das jeweilige Thema ein und verinnerlichen das erworbene Wissen im gleichzeitigen Tun.


Eltern-Lehrer-Rat (ELR)

Der ELR, zu dem an manchen Schulen auch Schüler gehören, heißt auch Schulparlament. Ein solches Gremium existiert an den meisten Waldorfschulen. Hier wird sich regelmäßig klassenübergreifend über Themen, die die gesamte Schulgemeinschaft oder zumindest mehrere Klassenstufen betreffen, ausgetauscht.


European Council for Steiner Waldorf Education

Der European Council for Steiner Waldorf Education (ECSWE) ist der Zusammenschluss der europäischen Waldorfeinrichtungen (Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten).


Epochenunterricht

Eurythmie ist eine der Bewegungskünste, die an Waldorfschulen unterrichtet wird. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Rudolf Steiner die Eurythmie zusammen mit Marie von Sivers. Sie versteht sich als eine Kunst, die durch menschliche Bewegung, Gesten, Farben und Raumformen die Gesetzmäßigkeiten und Beziehungen von Sprache und Musik sichtbar macht. Steiner unterschied den Sportunterricht von der Eurythmie folgendermaßen: Sport sei eine Antwort auf die „Forderung der Welt an den Menschen“, wobei der Mensch den Raum nutzt und sich in seine Gesetzmäßigkeiten einfügt. Eurythmie hingegen offenbare den Menschen aus seinem Inneren heraus, ähnlich wie beim Sprechen. Deshalb wird Eurythmie auch als sichtbare Sprache bezeichnet. Sie lebt von der Energie der Gemeinschaft und der Spannung zwischen dem Individuum und der Gruppe, die sich in Abstand, Nähe und Formen zeigt. Die Schüler:innen lernen, aufeinander abgestimmt zu sein und Gefühle sowie seelische Zustände zu erspüren und auszudrücken.


Förderunterricht

Schüler, die zusätzliche Unterstützung im kognitiven Lernen sowie im sozialen Miteinander, im motorischen oder psychischen Bereich benötigen, erhalten eine individuell abgestimmte Förderung. Abhängig von der Schule und der Klasse nehmen die Schüler entweder einzeln oder in Gruppen am zusätzlichen Unterrichtsangebot teil.


Formenzeichnen

Schon vor dem Schreibenlernen wird an den Waldorfschulen das Formenzeichnen erlernt. Dabei konzentrieren sich die Kinder beim Zeichnen auf ihre Linienführung. Sie beginnen mit Geraden und zeichnen nach einiger Zeit auch Kurven, die sogenannten Krummen. Das Formenzeichnen ist regelmäßiger Bestandteil des Hauptunterrichts bis in die Mittelstufe hinein, wobei die Formen immer komplexer und diffiziler werden. Zuletzt werden mehrteilige geometrische Formen freihand gezeichnet.


Freie Waldorfschule

Die Freien Waldorfschulen in freier Trägerschaft stehen laut Grundgesetz wie das gesamte Schulwesen unter öffentlicher Verantwortung und genießen den Schutz der Verfassung. Sie entstehen immer aus einer freien Initiative und einem engagierten Verantwortungsbewusstsein. Waldorfschulen arbeiten auf der Grundlage der verfassungsrechtlich gewährleisteten Grundrechte der Erziehungsfreiheit, der Privatschulfreiheit und des Elternrechts.


Freunde der Erziehungskunst

Die Organisation setzt sich seit 1976 weltweit für die Waldorfpädagogik ein. Bis heute wurden mehr als 830 waldorfpädagogische Einrichtungen begleitet, und jedes Jahr leisten 1.800 junge Menschen einen Freiwilligendienst im In- und Ausland, der von den Freunden der Erziehungskunst vermittelt wird. Beim jährlich stattfindenden WOW-Day (Waldorf-One-World-Day) organisieren Schulen in Europa kreative Spendenaktionen, um waldorfpädagogische Einrichtungen in weniger privilegierten Ländern finanziell zu unterstützen. Zudem haben die Freunde der Erziehungskunst eine Abteilung für Notfallpädagogik ins Leben gerufen, die Menschen in akuten Krisensituationen weltweit unterstützt.


Farbgestaltung

Beim ersten Besuch einer Waldorfschule fällt oft die besondere Gestaltung der Gebäude und Räume ins Auge: das verwendete Holz, die Beleuchtung und die vielfältige Farbgebung an den Wänden der Klassenzimmer. Diese Gestaltung erfolgt in der Waldorfpädagogik bewusst und orientiert sich an der Farbenlehre von Rudolf Steiner, um den Bedürfnissen und der Entwicklung der Schüler gerecht zu werden. So sind beispielsweise die Klassenzimmer für jüngere Kinder oft in warmen Farben gehalten, während die Räume für ältere Schüler in kühleren Tönen gestaltet sind. Der Wert des Raums als „dritter Pädagoge“ wird mittlerweile auch außerhalb der Waldorfkreise zunehmend anerkannt, sowohl in der Pädagogik als auch in der Architektur.


Farbenlehre

Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn beschäftigte sich Rudolf Steiner intensiv mit den naturwissenschaftlichen Schriften von Johann Wolfgang von Goethe und entdeckte dabei unter anderem dessen Farbenlehre. In Goethes Verständnis der Farben wird die Harmonie durch das Zusammenspiel von Hell und Dunkel gesucht. So wird beispielsweise Gelb als lebendig und leicht empfunden, Blau als beruhigend und dämpfend, während Purpur als höchste Steigerung gilt, in der sich die Gegensätze in Einklang befinden. Goethes Erkenntnisse zur Farbwahrnehmung gelten als Wegbereiter der modernen Farbpsychologie und werden heute im Schulalltag der Waldorfschulen angewendet.

Freie Waldorfschule Uhlandshöhe

Die erste Waldorfschule wurde 1919 auf Initiative von Emil Molt, dem Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik, für die Kinder seiner Mitarbeitenden gegründet. Rudolf Steiner begleitete den Gründungsprozess der Schule.

Feldmesspraktikum

Das Feldmesspraktikum ist ein fester Bestandteil des Waldorf-Curriculums der 10. Klasse, bei dem die in der Mathematik erlernten trigonometrischen Rechenmethoden in der Praxis angewendet werden. Die Schüler vermessen ein Areal in der Landschaft und erstellen auf Grundlage der erarbeiteten Daten eine Karte. Dabei kommen Messlatten, Theodoliten und weiteres analoges Messwerkzeug zum Einsatz. Kleine Gruppen von drei bis fünf Schüler bearbeiten die verschiedenen Messaufträge.

Das Ziel des Feldmesspraktikums ist es, den Schülern einen Bezug zur Erde und zu praktischen Lebensaufgaben zu vermitteln. Es geht darum, in die Praxis des Lebens einzutreten, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen und „Erdenreife“ zu erlangen – jedoch mit Bewusstsein. Das Praktikum bietet ein hervorragendes Betätigungsfeld, um sich messend und zeichnend mit der Erde – oder zumindest einem kleinen Teil davon – auseinanderzusetzen.


Freier Religionsunterricht

Hierbei handelt es sich nicht um den herkömmlich bezeichneten Ethik-Unterricht, sondern um einen überkonfessionellen und für alle Schüler zugänglichen Religionsunterricht. Dieser wird von speziell beauftragten Lehrkräften der Schule durchgeführt und parallel zum konfessionellen Religionsunterricht angeboten. Die Unterrichtsinhalte sind ein integraler Bestandteil des Waldorflehrplans. An vielen Schulen werden zusätzlich zum wöchentlichen Unterricht auch Kultushandlungen angeboten, die sogenannten Sonntagshandlungen. Diese wurden von Rudolf Steiner auf Anfrage von Eltern, Schülern und Lehrkräften der ersten Waldorfschule in den Jahren 1920 bis 1923 eingeführt.


Goetheanum

Das Gebäude in Dornach, nahe Basel, in der Schweiz, ist Sitz und Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Es wurde von Rudolf Steiner entworfen und von 1925 bis 1928 aus Sichtbeton erbaut. Benannt ist es nach dem von Rudolf Steiner verehrten Dichter und Universalgelehrtem Johann Wolfgang von Goethe. Das Gebäude fällt durch seine außergewöhnliche Architektur auf und steht seit 1993 gemeinsam mit stilistisch ähnlichen Bauten in der näheren Umgebung unter Denkmalschutz.


Gartenbau

Von der 6. - 8. Klasse lernen die Jugendlichen den Umgang mit Erde und Pflanzen. Über den Garten entdecken die Schüler die Erde, die Vegetation und den Jahreslauf. Mit allen Sinnen nehmen sie dort die Blumen, Nahrungspflanzen, Kräuter, Bäume, Insekten und Vögel ihrer Umgebung wahr. Einige Schulen halten zudem Bauernhoftiere wie Esel, Hühner, Ziegen sowie Bienen. Die Schüler lernen, die Gartenarbeiten auszuführen, die der Jahreslauf erfordert: Erd- und Bodenvorbereitung, Säen, Pikieren, Pflanzen und Ernten, Bodenbearbeitung und Kompostierung. Später folgen der Obstbaumschnitt und das Veredeln. Üblicherweise wird der Schulgarten biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Manche Schulen bieten bereits ab der 1. Klasse Projekte im Schulgarten an.


Gesamtausgabe Rudolf Steiners

Im Laufe seines Lebens veröffentlichte Rudolf Steiner zahlreiche Bücher und Aufsätze, hielt mehr als 6.000 Vorträge und fertigte viele Skizzen und Entwürfe an. Alle diese Werke sind in der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) veröffentlicht worden.


Handlungsraum

Entweder ein separater Raum oder der Teil eines Raumes ist an manchen Schulen der sogenannten Sonntagshandlung vorbehalten.


Hauptunterricht

Der Hauptunterricht ist der erste tägliche Unterricht, der bis zur Oberstufe von der Klassenlehrkraft erteilt wird. Er unterteilt sich in drei Abschnitte: Der rhythmische Teil umfasst Bewegung, Musik und/oder Rezitation. Im Hauptteil wird die jeweilige Epoche unterrichtet. Zum Abschluss folgt ein altersgerechter Erzählteil.


Heydebrand, Caroline von

1886 in Breslau geboren, starb Caroline von Heydebrand 1938 in Gerswalde. Bei der Gründung der ersten Waldorfschule 1919 übernahm sie die fünfte Klasse mit 47 Schülern. Rudolf Steiner bezeichnete sie als die „geborene Pädagogin“. Als 1927 erstmals die Erziehungskunst (damals noch unter dem Titel Zur Pädagogik Rudolf Steiners) erschien, war sie deren Chefredakteurin.


Heilpädagogik

Die anthroposophisch orientierte Heilpädagogik wurde 1924 von Rudolf Steiner angeregt. An der ersten Waldorfschule in Stuttgart richtete Karl Schubert 1920 eine heilpädagogische Klasse ein. Die Arbeit mit Kindern, die sonderpädagogischen Förderbedarf haben, orientiert sich an ihren individuellen Bedürfnissen und basiert auf der Waldorfpädagogik. Ziel ist ein ganzheitlicher Ansatz von Lernen und Entwicklung. Die heilpädagogischen Schulen sind Mitglied im Anthropoi Bundesverband und im Bund der Freien Waldorfschulen.


Heileurythmie

Dabei handelt es sich um eine Bewegungstherapie, die mit den Bewegungsgebärden der Eurythmie arbeitet. Für die Therapie werden diese Gebärden so verändert und wiederholt, dass einzelne Sprachlaute oder Reihen davon in Verbindung mit der entsprechenden Gebärde heilend auf den menschlichen Organismus wirken sollen. Heileurythmie wird sowohl präventiv als auch bei akuten und chronischen Erkrankungen eingesetzt. Manche Waldorfschulen beschäftigen Heileurythmisten, die mit den Schülern, die Unterstützung durch diese Therapieform benötigen, im Rahmen des Schulunterrichts arbeiten.


Hausbauepoche

Im Rahmen des großen Themas der dritten Klasse „Kennenlernen der Handwerke“ lernen die Kinder auch die Grundlagen des Hausbaus. Je nach den lokalen Gegebenheiten besuchen sie eine Baustelle, bauen gemeinsam ein echtes Gebäude, wie beispielsweise eine Gartenhütte oder einen Pizzaofen, und/oder jedes Kind erstellt ein Modellhaus.


Individuelle Förderung

Die Waldorfpädagogik legt großen Wert auf die individuelle Entwicklung jedes Kindes und passt den Unterricht entsprechend den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Schüler*innen an.


Interne Konferenz

Je nach Organisation der Schule kann die Schulleitung in zwei Bereiche aufgeteilt sein: Der Vorstand des Trägervereins übernimmt dabei die rechtlichen Belange, während die interne Konferenz sich um die pädagogischen Aspekte kümmert. Diese interne Konferenz kann auch als Schulführungs- oder Schulleitungskonferenz bezeichnet werden. In ihr sind in der Regel nur Lehrkräfte vertreten, aber auch die Geschäftsführung und, in einigen Waldorfschulen, Eltern können Teil der Konferenz sein.


Johanni

Der Johannitag am 24. Juni lieg im Kalender drei Tage nach der kürzesten Nacht des Jahres (21. Juni). Nach dem christlichen Glauben ist der Tag, der dem Heiligen Abend (24. Dezember) genau ein halbes Jahr vorausgeht, der Geburtstag von Johannes dem Täufer. In sprachlicher Verbindung stehen die Johannisbeere und das Johanniskraut, welche zu dieser Zeit ihre volle Reife, bzw. Blüte, erreichen. An einigen Waldorfschulen finden Johanni-Feiern statt.


Jahreszeitentisch

Der Jahreszeitentisch ist ein speziell gestalteter Platz, an dem die Jahreszeiten und die Feste im Jahreskreis dargestellt werden. Dies kann ein Tisch, ein Regal oder eine Fensterbank sein. Der Jahreszeitentisch hilft den Kindern, sich mit dem Verlauf des Jahres, der Natur und den christlichen Festen zu verbinden. So lernen sie den Rhythmus des Jahres kennen und verstehen. In Waldorfschulen werden Jahreszeitentische sowohl in den einzelnen Klassenzimmern als auch an zentralen Orten aufgestellt.


Jahrsiebt

Einer der Gesichtspunkte zur Betrachtung der menschlichen Entwicklung ist der Rhytmus der sieben Jahre. Die ersten drei Jahrsiebte (von Geburt bis zum 22. Lebensjahr) sind dadurch geprägt, dass sich in die physische Leiblichkeit die Lebensorganisation, die Empfindungsorganisation und die Ich-Organisation nacheinander hereinarbeiten.

0 bis 7 Jahre: Vom Säugling zum Schulkind

7 bis 14 Jahre: Vom Schulkind zum Teenager

14 bis 21 Jahre: Von der Pubertät bis zum jungen Erwachsenen

21 bis 28 Jahre: Vom jungen Erwachsenen zum Erwachsenensein

28 bis 35 Jahre: die Phase der Einsicht

35 bis 42 Jahre: die Phase der Entfaltung

42 bis 49 Jahre: die Phase der Einzigartigkeit

49 bis 56 Jahre: die Phase der Übersicht

56 - 63 Jahre: die Phase der Intuition

63 bis 70 Jahre +: die Phase der Vorbereitung


Jahresarbeit

Im Verlauf eines Schuljahres entstehen, meist in der achten und zwölften Klasse, sogenannte Jahresarbeiten. Die Schüler beschäftigen sich über mehrere Monate intensiv mit einem Thema, sowohl praktisch-künstlerisch als auch theoretisch. Dabei suchen sie sich eine Fachperson, die als Mentor das Projekt begleitet. Zum Abschluss präsentieren sie ihre Arbeiten vor einem Publikum.


König, Karl

Karl König, 1902 in Wien geboren und 1966 in Überlingen gestorben, war ein Kinderarzt, der 1927 in der Schweiz mit der anthroposophischen Heilpädagogik in Kontakt kam. Er plante, eine heilpädagogische Einrichtung in Wien zu gründen, doch als Jude musste er 1938 vor den Nationalsozialisten fliehen. Im Exil in Schottland eröffnete er 1940 die erste Camphill-Einrichtung.


Klassenspiel

Je nach Schule und Lehrkräften erarbeiten die Klassen ein Theaterstück, oft gegen Ende der Mittelstufe oder in der elften oder zwölften Klasse. Dabei kommen sowohl klassische als auch moderne Stücke zur Aufführung. Wenn vorhanden, arbeiten Theaterpädagogen und/oder Sprachgestaltern mit der jeweiligen Klasse. Das Stück kann vom Klassenorchester begleitet werden. Besonderen Wert legt man darauf, dass die Schüler neben dem Schauspielen auch alle anderen notwendigen Aufgaben selbst übernehmen: Kulissenbau, Kostüme, Plakate und Werbung. In der Regel gibt es sowohl schulinterne als auch öffentliche Vorstellungen.


Kunstfahrt

An vielen Waldorfschulen findet zwischen der zehnten und zwölften Klasse, ergänzend zur Kunstbetrachtung im Unterricht, eine oder sogar mehrere Klassenfahrten statt, bei der Kunstwerke im Original in Museen und durch Stadterkundungen besichtigt werden. Die Schüler zeichnen einzelne Kunstwerke, Gebäude oder Landschaften und verfassen Tagesberichte.


Köhler

Im Hauptunterricht der dritten Klasse lernen die Kinder die alten Handwerke kennen, darunter auch das Handwerk des Köhlers, der Holzkohle herstellt – eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Gemeinsam mit der Klassenlehrkraft und einem Elternteil verbringen die Kinder zwischen zwei und vier Tagen auf einer Köhlerei, wo sie selbst aus Holz Kohle herstellen und in Zelten oder Jurten übernachten. Übermüdet und dreckig, aber glücklich und stolz kehrt jedes Kind mit einem Sack Holzkohle nach Hause zurück.


KlassenbetreuerIn

Die Klassenbetreuer (Tutor/Mentor) sind für die Leitung der Klasse in der Oberstufe verantwortlich, entsprechen als solche dem Klassenlehrer der Unter- und Mittelstufe. An manchen Schulen übernehmen zwei Lehrkräfte die Leitung einer Oberstufenklasse. Der Hauptunterricht der Oberstufe wird von den jeweiligen Fachlehrer unterrichtet, sodass sich die Klasse und deren leitender Lehrer teilweise nur für zwei Fachstunden in der Woche treffen. Dadurch ist die Beziehung in der Regel weniger intensiv als in der Klassenlehrer-phase.


KlassenlehrerIn

Üblicherweise leitet eine Lehrkraft die Klasse von der ersten bis zur achten Klasse, die den allmorgendlichen Hauptunterricht gibt und sichert die Entwicklungs- und Beziehungskontinuität für die Kinder und die Elternhäuser.


Kinderbesprechung / Kinderkonferenz

Im Rahmen der oder einer Pädagogischen Konferenz tauschen sich die Lehrkräfte einer Klasse, im Bedarfsfall intensiv über ihre Wahrnehmung zu einem Kind aus.


Klassenkonferenz

Alle Lehrkräfte einer Klasse tauschen sich über die Situation und den Bedarf einzelner Schüler der jeweiligen Klasse aus.


KlassenlehrerIn

Üblicherweise leitet eine Lehrkraft die Klasse von der ersten bis zur achten Klasse, die den allmorgendlichen Hauptunterricht gibt und sichert die Entwicklungs- und Beziehungskontinuität für die Kinder und die Elternhäuser.


Landesarbeits-gemeinschaft (LAG)

Die LAG ist die schulübergreifende Ansprechpartnerin und Auskunftsstelle für die Waldorfschulen eines Bundeslandes. Sie vertritt die Schulen in allen Angelegenheiten, die das gesamte Bundesland betreffen, gegenüber der Regierung, der Politik, Behörden, Verbänden, der Presse und der Öffentlichkeit.


Leier

An Waldorfschulen wird häufig die diatonisch gestimmte Leier gespielt, die einen großen Tonumfang und einen kräftigen Klang besitzt. Ihr Klangkörper ist relativ geschlossen. Dieses Instrument wurde auf Anregung von Rudolf Steiner, Edmund Pracht und Lothar Gärtner vor fast hundert Jahren entwickelt und seitdem weiter verfeinert. An einigen Waldorfschulen wird Leierunterricht angeboten.


Lebensnahe Bildung

Praktische und lebensnahe Fähigkeiten wie Gartenarbeit, Handwerk und Haushaltsführung sind Teil des Lehrplans.


Landeselternrat

Aus der Elternvertretung jeder Waldorfschule können zwei Delegierte in den Landeselternrat (LER) entsandt werden, der sich mit Themen auf Landesebene befasst und diese bearbeitet.


Landwirtschaftspraktikum

In der 9. Klasse sind die Schüler für einige Wochen auf einem Bauernhof aktiv tätig. Dieser sollte idealerweise biologisch-dynamisch betrieben werden und auch Viehhaltung umfassen. Der Aufenthalt fernab von zu Hause, die Verantwortung für Tiere, die körperliche Arbeit und die Nähe zur Erde entsprechen dem Entwicklungsschritt der Jugendlichen in diesem Alter.


Maltherapie

Die Methode geht auf Rudolf Steiner zurück, der basierend auf seiner Menschenkunde und den bestehenden Methoden der Schulmedizin diese künstlerisch-therapeutische Herangehensweise entwickelte. Grundlage hierfür war die Farbenlehre Goethes. Durch den Malprozess werden Stimmungen und Gefühle vermittelt, sodass die Patient:innen lernen sollen, ihrer Krankheit auf kreative Weise zu begegnen, sie wahrzunehmen und schließlich unter Anleitung von Therapeut:innen schöpferisch Einfluss darauf zu nehmen.


Michaeli

Am 29. September wird der Michaelstag gefeiert, an dem des Erzengels gedacht wird, der den Drachen besiegte. An vielen Waldorfschulen wird Michaeli mit seiner tiefen Symbolik vom Sieg über die Kräfte der Finsternis gefeiert.


Monatsfeier

Früher waren monatliche Schulfeiern üblich, heute finden sie an den meisten Schulen seltener statt und werden daher oft als Schulfeiern bezeichnet. Dabei kommt die Schulgemeinschaft in der Aula zusammen, wo die Klassen auf der Bühne zeigen, was sie in der letzten Zeit gelernt haben. Ähnlich wie bei Theateraufführungen gibt es in der Regel eine interne Feier, die ausschließlich für Schüler und Lehrkräfte bestimmt ist, sowie eine öffentliche Schulfeier, zu der Eltern und Interessierte eingeladen sind. Die Klassen oder einzelne Gruppen führen Rezitationen, Vorspiele (auch aus dem Fremdsprachenunterricht), musikalische Darbietungen oder Eurythmie auf. Die jüngeren Schüler bekommen einen Eindruck davon, was sie in Zukunft lernen werden, und die älteren schauen oft mit Begeisterung auf die Kleinen. Öffentliche Monatsfeiern bieten eine gute Gelegenheit, eine Schule über alle Klassenstufen hinweg kennenzulernen.


Melancholiker

Eines der vier Temperamente ist das melancholische. In der Waldorfpädagogik wird angeregt, dass die Temperamente als ein wichtiger Gesichtspunkt der Wahrnehmung von Kindern insgesamt berücksichtigt werden. Dem melancholischen Temperament werden allgemein folgende Eigenschaften zugeschrieben: Sensibilität, geringere Kontaktfreudigkeit und die Neigung, dass Erlebnisse und Begegnungen langfristig nachwirken.


Mittelstufe

Die Klassen fünf bis acht gehören an Waldorfschulen zur Mittelstufe. Um der geistigen Entwicklungsphase der Kinder gerecht zu werden, sind Fächer wie Chemie, Gartenbau, Geometrie, Geschichte, Himmelskunde, Mineralogie und Physik besonders wichtig.


Morgenspruch

Rudolf Steiner hat für die Unterstufe und die Mittel- und Oberstufe je einen sogenannten Morgenspruch geschaffen. Mit dem zu Beginn des Hauptunterrichts gemeinsam gesprochenen Text beginnt der Schultag

Morgenspruch für die vier unteren Klassen:

Der Sonne liebes Licht,

Es hellet mir den Tag;

Der Seele Geistesmacht,

Sie gibt den Gliedern Kraft;

Im Sonnen-Lichtes-Glanz

Verehre ich, o Gott

Die Menschenkraft, die Du

In meiner Seele mir

So gütig hast gepflanzt,

Dass ich kann arbeitsam

Und lernbegierig sein.


Menschenkunde

Die von Rudolf Steiner entwickelte anthroposophische Geisteswissenschaft mit ihrem Menschenbild bildet die Grundlage der Waldorfpädagogik. 1904 stellt Steiner seine Sichtweise des Menschen erstmals in der Publikation Theosophie umfassend schriftlich dar. Sie umfasst anthropologische, (entwicklungs-)psychologische, physiologische und epistemologische Aspekte. Mensch und Welt werden dabei als ein spiritueller Erkenntnishorizont verstanden.


Molt, Emil

1876 in Schwäbisch Gmünd geboren und 1936 in Stuttgart gestorben, war Emil Molt Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik, Anhänger der Anthroposophie und ein enger Freund von Rudolf Steiner. 1919 gründete er die erste Schule, die auf anthroposophischer Grundlage basierte, für die Kinder seiner Mitarbeitenden. Aus seinem privaten Vermögen kaufte er das Café Uhlandshöhe in Stuttgart, das als erstes Schulgebäude diente. Der Unterricht begann im September 1919 mit 256 Schülern in acht Klassen.


Moralische und ethische Erziehung

Die Entwicklung von sozialer Verantwortung, Mitgefühl und ethischem Bewusstsein wird stark betont.


Oberstufe

Meist ab der neunten, gelegentlich aber auch ab der zehnten Klasse, befinden sich die Schüler in der Oberstufe. Auch die Fächer des Hauptunterrichts werden in der Oberstufe von Fachlehrkräften erteilt, von denen eine, teilweise auch zwei, besondere Verantwortung für jeweils eine Klasse übernehmen, für allgemeine Anliegen der Schüler zur Verfügung stehen und organisatorische Aufgaben regeln.


Oberuferer Weihnachtsspiel

In der Ortschaft Oberufer, nahe der heutigen slowakischen Hauptstadt Bratislava, wurden spätmittelalterliche Mysterienspiele über Generationen hinweg aufgeführt und Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. Die Weihnachtsspiele enthalten viele Lieder, die in Reimform in einem donauschwäbischen Dialekt verfasst sind. Rudolf Steiner gab eine leicht überarbeitete Fassung der Stücke heraus, deren Aufführung die Lehrkräfte der ersten Waldorfschule als alljährliche Veranstaltung einführten. Das Weihnachtsspiel besteht aus drei Teilen: dem Paradeis-, dem Christgeburts- und dem Dreikönigsspiel.


Olympiade

In der 5. Klasse beschäftigen sich die Schüler intensiv mit dem antiken Griechenland. Sie lernen Kunst und Architektur kennen und üben sich in den historischen olympischen Sportarten. Daher findet an vielen Waldorfschulen eine Olympiade mit den fünf Disziplinen statt: Diskuswerfen, Laufen, Ringen, Weitsprung und Weitwurf.


Pädagogische Forschungsstelle (PäFo)

Die Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen koordiniert, initiiert und begleitet zahlreiche Forschungsprojekte, die die Waldorfpädagogik methodisch und inhaltlich weiterentwickeln, in den pädagogischen und didaktischen Diskurs einbringen und zudem neue Lehrmittel entwickeln. Die PäFo hat ihren Sitz ebenso wie der Bund der Freien Waldorfschulen in Stuttgart und einen weiteren Standort in Kassel.


Pädagogische Konferenz

In dieser Konferenz berät das Lehrerkollegium pädagogische Themen. Diese können Fortbildungscharakter haben und sich mit den Grundlagen der Waldorfpädagogik beschäftigen oder konkrete Anliegen des Alltags aufgreifen, bis hin zur Beratung über einzelne Schüler.


Pentatonik

Das aus fünf verschiedenen Tönen bestehende Tonsystem wird als Fünfton-Musik oder Pentatonik bezeichnet. Viele bekannte Kinderlieder basieren darauf. In der Waldorfpädagogik werden im Kindergarten und in den ersten Schuljahren häufig pentatonische Lieder und Instrumente eingesetzt.


Pentatonische Flöte

Das gemeinsame Flötenspiel ist an der Waldorfschule üblicherweise fester Bestandteil des Unterrichts ab der ersten Klasse. Pentatonische Flöten unterstützen in den ersten Schuljahren das harmonische Zusammenspiel.


Plastizieren

Dies ist ein Begriff für das plastische Gestalten im Kunstunterricht. Dabei werden unterschiedliche Materialien wie Ton, Lehm, Wachs oder Plastilin genutzt.


Paradeisspiel

Das erste der drei Oberuferer Weihnachtsspiele ist fester Bestandteil der weihnachtlichen Festgestaltung an den meisten Waldorfschulen. Die Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung aus dem Paradies bilden den Auftakt der Weihnachtsspiele.


Phlegmatiker

Eines der vier Temperamente ist das phlegmatische. Die Waldorfpädagogik regt an, dass die Temperamente als ein Gesichtspunkt der Kinderwahrnehmung insgesamt berücksichtigt werden. Dem phlegmatischen Temperament werden allgemein folgende Eigenschaften zugeschrieben: Geduld, Treue, Liebe zu Gewohnheiten und eine sehr genaue Arbeitsweise.


Ranzenpost

Schulinterne Mitteilungen werden heutzutage regelmäßig an alle Elternhäuser verschickt. Früher erfolgte dies in der Regel wöchentlich durch die Kinder, die die Informationen als sogenannte Ranzenpost nach Hause brachten. Heute geschieht dies an vielen Schulen per E-Mail.


Rhythmischer Teil

Ein fester Bestandteil des täglichen Hauptunterrichts ist der rhythmische Teil, in dem je nach Altersstufe Fingerspiele, Rezitationen, gemeinsames Singen und Musizieren, Body Percussion, Fadenspiele, Tänze und Ähnliches eingeübt werden.


Rollmäppchen

Dieses besondere Federmäppchen gehört zur Grundausstattung aller Waldorfschüler. Darin werden die Wachsmalblöcke und -stifte sicher verstaut und transportiert.


Rubikon

Um das zehnte Lebensjahr befinden sich Kinder in einer Entwicklungsphase, die Rudolf Steiner als den «Rubikon der kindlichen Entwicklung» bezeichnete. Der Begriff spielt auf die Parallele zu Caesars Überschreiten des Flusses Rubikon an und verweist auf die Bedeutung einer Handlung, nach der es kein Zurück mehr gibt. Die Kinder lassen einen Teil der Kindheit hinter sich, wirken ernster und in sich gekehrter, überprüfen Regeln und stellen Normen infrage. Der Unterricht an der Waldorfschule wird diesem Umbruch in der Entwicklung unter anderem gerecht, indem die Kinder die alten Handwerke intensiv kennenlernen, zum Beispiel durch die Hausbauepoche und einen Besuch beim Köhler. Auch das Bruchrechnen wird an Waldorfschulen passenderweise in dieser sensiblen Phase der kindlichen Entwicklung eingeführt.


Selbstverwaltung

Waldorfschulen haben üblicherweise keine Schuldirektorin oder keinen Schuldirektor, sondern werden von einem Kollektiv aller Mitarbeitenden selbst geleitet. Rudolf Steiners Begründung hierfür gilt bis heute: «Wer die Initiative ergreift, ist auch für deren Folgen verantwortlich ... Selbstgestaltung und -verwaltung ist die Form schlechthin, in der mündige Menschen ihr eigenes Leben und das Zusammenleben mit anderen Menschen ordnen.»


Sozialpraktikum

In der elften Klasse absolvieren die Schüler ein mehrwöchiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung wie einem Altenheim, einer Justizvollzugsanstalt, einem Krankenhaus oder Kindergarten. Hintergrund ist die Überlegung, dass die Jugendlichen in diesem Alter die Reife besitzen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und Verantwortung für sie zu übernehmen. Sie erfahren, wie intensiv die Hinwendung zu zuvor fremden Menschen sein kann, erkennen sich als Teil eines sozialen Ganzen und entwickeln so ein wachsendes Bewusstsein für soziale Prozesse.


Sommerferien-Hymne

Am letzten Schultag versammelt sich die Schulgemeinschaft in der Aula und singt gemeinsam:

Es bläht ein Schiff die Segel

Es bläht ein Schiff die Segel,

frisch saust hinein der Wind!

Der Anker wird gelichtet,

das Steuer flugs gerichtet,

nun fliegt’s hinaus geschwind.

Ein kühner Wasservogel

kreist grüßend um den Mast,

die Sonne brennt herunter,

manch Fischlein, blank und munter,

umgaukelt keck den Gast.

Wär‘ gern hineingesprungen,

da draußen ist mein Reich!

Ich bin ja jung von Jahren,

da ist’s mir nur ums Fahren, wohin?

das gilt mir gleich!


Sprachgestaltung

In Vorbereitung auf ein Klassenspiel erhalten die Schüler Unterstützung für das Bühnensprechen durch Sprachgestalter, sofern an der jeweiligen Schule solche Experten tätig sind. Sie fördern auch einzelne Schüler therapeutisch. Sprachgestaltung wirkt durch das klar artikulierte gesprochene Wort und die Atmung direkt auf den Organismus.


Schubert, Karl

1889 in Wien geboren und 1949 in Stuttgart gestorben, war Karl Schubert der Sohn einer jüdischen Mutter, wurde jedoch katholisch getauft. Er war ein enger Bekannter Rudolf Steiners und unterrichtete an der ersten Freien Waldorfschule Uhlandshöhe Englisch, Französisch, Griechisch und Latein. Schubert richtete für Kinder mit Förderbedarf die sogenannte Heilpädagogische Klasse ein, auf deren Grundlage die Heilpädagogik entstand. Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln musste Schubert 1934 die Waldorfschule verlassen, entkam seiner Deportation und unterrichtete die Förderschüler während des gesamten Krieges, teilweise heimlich, in Stuttgart.


Sanguiniker

Eines der vier Temperamente ist das sanguinische. Die Waldorfpädagogik regt an, dass die Temperamente als ein Gesichtspunkt der Kindswahrnehmung insgesamt berücksichtigt werden. Dem sanguinischen Temperament werden allgemein folgende Eigenschaften zugeschrieben: Offenheit und Interesse an Neuem, eine Vorliebe für Kommunikation sowie Kontaktfreudigkeit. Sanguinische Kinder bewegen sich viel und sind in der Schule oft beliebt.


Seelenkalender

1912 veröffentlichte Rudolf Steiner einen Spruch für jede der 52 Wochen des Jahres, beginnend mit der Woche nach Ostern. In diesen Sprüchen wird das Erleben der Jahreszeiten in der Natur mit der Seelentätigkeit des Menschen in Verbindung gebracht, um die Selbsterkenntnis zu fördern. An vielen Waldorfschulen wird zu Beginn der Arbeitstreffen der Gremien der jeweilige Wochenspruch aus dem Seelenkalender rezitiert.


Stuttgarter Erklärung

Die Mitgliederversammlung des Bundes der Freien Waldorfschulen verabschiedete 2007 in Stuttgart eine Erklärung aller Waldorfschulen gegen Diskriminierung. Darin heißt es: «Die Freien Waldorfschulen leisten bei der Wahrnehmung ihrer erzieherischen Aufgabe im Geiste der Menschenrechte einen Beitrag für eine Gesellschaft, die auf dem solidarischen Zusammenleben aller Menschen beruht. ... Die Freien Waldorfschulen verwahren sich ausdrücklich gegen jede rassistische Vereinnahmung ihrer Pädagogik und von Rudolf Steiners Werk.»


Sonntagshandlung

Die Eltern der allerersten Waldorfschule äußerten den Wunsch, dass für die Schüler, die keiner Religionsgemeinschaft angehörten, eine rituelle Feier abgehalten werde. So entstand die Sonntagshandlung, die mittlerweile teilweise auch montags gefeiert wird. Schüler des Freien Religionsunterrichts können daran teilnehmen. Der Sonntagshandlung für die Klassen eins bis acht folgten noch die Ritualtexte der Jugendfeier, der Opferfeier sowie einer Weihnachts- und einer Pfingsthandlung. Die Jugendfeier richtet sich an die Schüler der achten, neunten und zehnten Klassen und wird am Palmsonntag erstmals für die Achtklässler gefeiert. Sie stellt das Pendant zur Konfirmation dar, ist jedoch kein einmaliges Ereignis, sondern erstreckt sich über zwei Jahre. Die Opferfeier richtet sich an Schüler der elften und zwölften Klassen sowie an Erwachsene, die sich dem Schulleben zugehörig fühlen (Lehrkräfte und Eltern).


Steiner, Rudolf

1861 in Nieder-Kraliewitz, damals Österreich-Ungarn, geboren und 1925 in Dornach, Schweiz gestorben, war Rudolf Steiner der Begründer der Anthroposophie, auf deren Grundlage die Waldorfpädagogik basiert. Gemeinsam mit Emil Molt gründete er die erste Waldorfschule in Stuttgart. Weitere Bereiche, in denen Steiner maßgeblich Neues schuf, waren Architektur, biologisch-dynamische Landwirtschaft, Religion, Eurythmie und Medizin. Steiner veröffentlichte zahlreiche Bücher und hielt eine große Anzahl an Vorträgen, die alle stenografiert wurden. Die Nachschriften dieser Vorträge sind in der 354-bändigen Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) zusammengefasst.


Tafelbild

Ein wichtiger Bestandteil des Hauptunterrichts in der Unter- und Mittelstufe ist das Tafelbild. Es wird von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer gestaltet und ist Teil der Lernumgebung der Kinder. Die Tafel wird nach dem Prinzip eines Buches genutzt: Die Titelseite ist mit einem ansprechenden Bild geschmückt, das die Sinne anspricht und das Fühlen anregt. Wenn man die „Seiten“ aufklappt, folgt das Geschriebene, das zum Lerninhalt gehört und das Denken anregt. Die Tafel ist ein bewusst eingesetztes Arbeitsmittel. Alle Lehrkräfte, nicht nur die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer, gehen unterrichtsgestaltend mit ihr um.


Temperamentenlehre

Jeder Mensch ist anders. Der eine ist aufbrausend, der andere zurückhaltend, der eine extrovertiert, der andere schüchtern. In der Temperamentenlehre, die auf den griechischen Arzt Hippokrates zurückgeht, werden vier Gemütslagen des Menschen unterschieden: cholerisch, melancholisch, phlegmatisch und sanguinisch. Rudolf Steiner hat die Temperamentenlehre als Teil seiner Pädagogik weiterentwickelt. Die Identifikation des jeweiligen Temperaments, wobei auch mehrere Temperamente in einem Menschen in unterschiedlich starker Ausprägung vorhanden sein können, unterstützt die Lehrkräfte in ihrer täglichen Arbeit mit den Kindern, um besser auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen zu können.

Die vier Temperamente und der Stein

im Weg

Leicht springt über den Stein der Sanguiniker, keck und mit Anmut,

stolpert er trotzdem darob, macht er sich wenig daraus.

Grimmig stößt ihn beiseit’ des Cholerikers kräftiger Fußtritt,

und sein funkelndes Aug’ freut sich des guten Erfolgs.

Kommt das Phlegma daher, so hemmt es gemäßigt die Schritte:

«Gehst du mir nicht aus dem Weg, gehe ich eben herum.»

Aber grübelnd vor ihm bleibt der Melancholiker stehen,

unzufried’nen Gesichts über sein ewiges Pech.

— Heinrich Peitmann


Technische Konferenz

Im Rahmen dieser Konferenz werden organisatorische Themen, die den Schulalltag betreffen, besprochen. Dazu gehören beispielsweise Raumbelegungen, Vertretungen, Schulbefreiungen oder Schulfeste.

Unterstufe

Die Klassen eins bis vier an Waldorfschulen werden als Unterstufe bezeichnet. Die Kinder lernen Rechnen, Schreiben und vieles mehr von ihrer Klassenlehrerin oder ihrem Klassenlehrer und haben zudem Fachunterricht, wie Fremdsprachen und Musik, bei den jeweiligen Fachkolleginnen und Fachkollegen.

Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V

Die Vereinigung der Waldorfkindergärten mit ihrem heutigen Sitz in Neustadt an der Weinstraße wurde 1969 aus dem Zusammenschluss der 69 damals bestehenden Waldorfkindergärten aus aller Welt gegründet, um gemeinsam Antworten auf die drängenden Erziehungs- und Bildungsfragen zu suchen und sich gegenseitig in der Arbeit zu unterstützen.


Heute ist sie mit über 2.000 Kindergärten in über vierzig Ländern der Welt vertreten. Allein in Deutschland arbeiten in rund 580 Waldorfkindergärten sowie fünf Fachschulen und zehn Seminare zur Aus- und Fortbildung von Waldorferzieher:innen.


Zu den Aufgaben der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. gehören vor allem die Förderung der Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Erziehern, die Forschung im Bereich Pädagogik des ersten sowie die Durchführung von Tagungen, Kongressen und Kolloquien.


Weltanschauung und Spiritualität

Die Waldorfpädagogik hat eine spirituelle Dimension, die auf den anthroposophischen Ideen Rudolf Steiners basiert. Der Mensch wird in der anthroposophischen Weltanschauung in einen größeren kosmischen und spirituellen Zusammenhang gestellt.


Wachsmalblöcke

Dank ihrer Größe und flächigen Form sind die Wachsmalblöcke besonders gut für Kinder geeignet, da sie sicher in der Hand liegen. Mit den Blöcken lassen sich gut farbige Flächen gestalten und interessante Effekte erzielen, zum Beispiel durch wellenförmiges Ziehen mit der Längskante. Nach dem Malen werden die Blöcke im Rollmäppchen verstaut. Gibt's beim Martinsbasar der FWS zu kaufen.


Waldorflehrer:innen

Die Vielzahl an Stellenanzeigen in der Erziehungskunst zeigt deutlich, dass Lehrkräfte an Waldorfschulen sehr gefragt sind. An vielen Schulen unterrichten auch Personen, die keine spezielle Waldorflehrerausbildung absolviert haben, jedoch in der Regel die Waldorfpädagogik durch Fortbildungen erlernt haben.


WaldorfSV

Der Bundesschüler:innen-Rat der Freien Waldorfschulen trifft sich regelmäßig zum Austausch an verschiedenen Orten in der Bundesrepublik.


Waldorfstiftung

... wurde 2001 vom Bund der Freien Waldorfschulen gegründet, um erneuernde Initiativen der Waldorfschulbewegung und -pädagogik zu unterstützen. Ihr Ziel ist es, Fördermittel für Projekte zu sammeln und bereitzustellen, die sich für eine menschengerechte Erziehung und Bildung einsetzen.


Zeugnisspruch

Mit dem ersten Zeugnis am Ende des ersten Schuljahres bekommt das Kind jedes Jahr in der Unter- und Mittelstufe einen Zeugnisspruch von seiner Lehrkraft, den er oder sie individuell für dieses Kind ausgesucht oder selbst verfasst hat. Dieser Spruch begleitet das Kind im folgenden Schuljahr, er soll ihm Ansporn, Ermutigung oder Wegweiser sein. Er wird von dem jeweiligen Kind jede Woche meist an dem Wochentag, an dem es geboren wurde, vor der ganzen Klasse aufgesagt. So steht jedes Kind einmal in der Woche im Mittelpunkt der Klasse, wird von den anderen wahrgenommen und lernt, ganz selbstverständlich allein vor der Klasse zu sprechen.


Zwölftklassstück


Zum Ende der Waldorfschulzeit führt die Klasse ein Theaterstück auf. Weitere Details siehe unter Klassenspiel.


Mit dem Anzeigen der Karte wird ihre IP Adresse
an openstreetmap.org übermittelt.

Kontakt

0791/ 970 61-0

info@waldorfschule-hall.de

Freie Waldorfschule Schwäbisch Hall e.V.

Teurerweg 2

74523 Schwäbisch Hall

Administratives

Copyright © 2024 Freie Waldorfschule Schwäbisch Hall. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.